Winterweek

Winterweek war unser Ferienprogramm für Kinder vom 03. bis zum 09. Juli. Der Name für dieses Jahr war "Can't touch this", wobei es eigentlich darum ging, wie wir mit Gottes Hilfe unantastbar gegenüber den Angriffen des Teufels werden können (Epheser 6:10-18).

 

Für uns hat Winterweek aber natürlich nicht erst am 03. Juli angefangen, sondern schon deutlich früher. Also nochmal ganz von vorne...

Mitte Mai hatten wir die ersten Meetings mit allen Leitern (16 Leute) um generelle Dinge wie z.B. das Thema und den Ablauf festzulegen. Innerhalb dieser Gruppe haben wir uns dann in verschiedene Kleingruppen aufgeteilt um einzelne Teilbereiche weiter zu planen. Ich war dabei in den Teams für craft (=Basteln) und administration. 

In den folgenden Wochen habe ich also die Vor-und Nachteile unzähliger crafts diskutiert und die Favoriten dann ausprobiert (den selbstgemachten Flummi mussten wir nach etwa 15 misslungenen Versuchen in unserer Küche dann leider doch streichen, auch wenn ich diese Idee sehr leidenschaftlich verfolgt habe ;-) ). 

Bei der administration work habe ich vor allem endlos Telefonnummern in Excel-Listen abgetippt, Listen abgeglichen, nametags geschrieben und bei sämtlichen Coworkern nochmal nachgefragt, ob die Angaben, die sie auf den Listen gemacht haben, auch wirklich richtig sind. Auch wenn das meist nicht besonders spannend war, habe ich es doch gern gemacht, da man einmal nicht kreativ sein und jede Entscheidung mit anderen diskutieren musste, sodass es ein guter Ausgleich war.

 

Um Werbung für Winterweek zu machen, sind wir außerdem zwei Wochen lang in insgesamt neun verschiedene Schulen gegangen und haben den Kindern dort jeweils erklärt, was Winterweek ist und mit ihnen Lobpreis gemacht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo ja doch die meisten Schulen einen recht ähnlichen Standard haben, gibt es hier sehr große Unterschiede. Während es in einigen ziemlich teuren Privatschulen ungefähr drei Sportplätze gab und morgens noch das Blockflötenensemble gespielt hat und Preise für die Schacholympiade vergeben wurden, waren in anderen Schulen über 40 Kinder in einer Klasse und alle saßen dicht gedrängt in der Aula auf dem Boden. Gerade in den großen öffentlichen Schulen war es erschreckend zu sehen, wie unfreundlich die Lehrer mit den Kindern umgegangen sind und wie wenig sie sich dafür interessiert haben, was ihre Schüler eigentlich machen.

 

Ein paar Wochen später haben wir dann mit den Coworkermeetings Sonntagnachmittags angefangen. Hier haben alle der etwa 120 Coworker teilgenommen (eigentlich wollten wir die Anzahl auf etwa 90 Coworker begrenzen, aber natürlich haben wir es dann doch nicht übers Herz gebracht gemügend Leute auszuschließen...). In diesen Meetings ging es zum einen darum, einander kennenzulernen und zum anderen den meist jugendlichen Coworkern alles zu erklären, was wir bis dahin geplant hatten und einzelne Aktivitäten auszuprobieren. Um sicherzustellen, dass wir alle auch wirklich zuhören und unsere Meetingpaper lesen, haben wir immer Tests über das teaching des biblischen Textes von der vorherigen Woche geschrieben. Während wir im ersten Test "nur" den memory verse (Epheser 6:14-18a) auswendig aufschreiben mussten, ging es in den folgenden Wochen auch immer mehr um das Verständnis, was nicht unbedingt leicht war. Da wir mindestens 80% brauchten, um einen Test zu bestehen, mussten viele Leute immer wieder nachschreiben und auch ich habe den letzten Test nur gerade so bestanden. So sehr es mich auch teilweise gestresst hat, Sonntagmorgens noch schnell alles zu lernen und abends dann ungefähr 40 mal den selben mehr oder weniger richtigen (gegen Ende meist eher weniger) Test zu korrigieren, denke ich im Nachhinein doch, dass es gut war. So war ich immerhin gezwungen, alles nochmal ordentlich durchzugehen (was ich sonst aufgrund von Zeitdruck sicher nicht getan hätte) und es fiel mir viel leichter, während Winterweek auf die Fragen der Kinder zu antworten.

 

Je näher wir Winterweek kamen, umso größer wurde auch die Vorfreude bei uns allen, da wir uns immer besser vorstellen konnten, wie es eigentlich werden würde. 

Etwa eineinhalb Wochen vorher haben wir dann angefangen mit einer endlos langen Liste für die crafts einkaufen zu gehen. Dies war zwar nicht gerade leicht, da wir natürlich versuchen mussten, so wenig Geld wie möglich auszugeben (hat nicht gerade gut funktioniert) und ständig nochmal die für das jeweilige craft verantwortlichen Coworker anrufen mussten um zu fragen ob wir statt Herzchen- vielleicht auch Sternchensticker kaufen können oder welches Grün sie genau brauchen. Auch von den Mitarbeitern der Läden haben wir einige seltsame Blicke geerntet, wenn wir nach 34m gelbem Fleece gefragt oder um Hilfe beim Abzählen von 120 Holzstöcken gebeten haben.  Trotz allem -oder vielleicht auch gerade deswegen- hatten wir ziemlich viel Spaß und David (der als unser Fahrer mitgekommen ist) musste Tsholo und mich immer wieder mit einem "Ladies please, we don't have time and our list is still long" zur Ordnung rufen, wenn wir mal wieder über die 20 verschiedenen Farben an Glitzer in Entzücken geraten sind.

 

In der letzten Woche vor Winterweek war dann prep-week. Hier sind jeden Tag einige der Coworker, die nicht mehr in die Schule oder zur Arbeit mussten, gekommen um auszuschneiden, zusammenzukleben, Kisten für die einzelnen Spiele zu packen, Requisiten zu basteln, nametags Korrektur zu lesen, die Theaterstücke zu proben,... Auch wenn wir zwischenzeitlich vor lauter Arbeit fast verzweifelt sind und ich irgendwann freiwillig zwei Stunden lang bei Angelika im Büro saß und nametags geschrieben habe um nur nichts mehr ausschneiden zu müssen, hat dann doch irgendwie alles funktioniert.

Am Wochenende vorher hatten wir dann von Freitag bis Sonntag jeden Tag noch ein Meeting mit allen Coworkern. Hier haben wir dann auch endlich unsere smallgroups erfahren (ich durfte zum Glück meine smallgroup, die ich auch in IK hatte, behalten), sodass wir auch unsere Räume dekorieren konnten.

 

Sonntagabend ist dann während der Theaterprobe noch ein Kabel kaputt gegangen, sodass unser ganzes Soundsystem und sämtliche Scheinwerfer und Beamer komplett ausgegangen sind. Natürlich haben wir alle erstmal ziemlich Panik geschoben, aber unser technical team hat dann noch bis mitten in der Nacht alles wieder aus- und eingesteckt, sodass es dann zum Glück doch wieder funktioniert hat. 

 

Sonntagabend mussten dann auch noch die ganzen kleinen Dinge erledigt werden, die vorher vergessen wurden oder einfach nicht früher gemacht werden konnten, da wir die genaue Anzahl der Kinder nicht vorher kannten. Somit habe ich noch bis Nachts um halb zwei mit einigen anderen unten in der Kirche die Anzahl der Kinder auf die einzelnen Smallgroupboxen geschrieben und die Coworker auf die verschiedenen Tische aufgeteilt.

 

Nach einigen kleineren Krisen und etwa zweieinhalb Stunden Schlaf, waren wir dann aber Montagmorgen pünktlich um sechs bereit für die Kinder :-) 

Da Winterweek in diesem Jahr vergleichsweise teuer war, hatten wir in den Wochen vorher relativ geringe Anmeldezahlen und haben bei unseren Outreaches in den Schulen wirklich alles versucht und in sämtlichen meetings unzählige Male für mehr Kinder gebetet. Wir haben dabei immer für 280 angemeldete Kinder gebetet, damit dann jeden Tag 250 Kinder auch wirklich kommen. Wie gesegnet die ganze Woche eigentlich war, haben wir unter anderem gemerkt, als Montagmorgen genau 251 Kinder da waren :-)

 

Hier jetzt mal ein typischer Ablauf eines Tages während Winterweek:

 

5:00: Aufstehen. Da ich momentan allein in meinem Zimmer bin, habe ich mein Zimmer während Winterweek mit Lesego, einer Freundin von hier, geteilt.

 

6:00: Die Coworker kommen an und bereiten ihre Spiele vor.

 

6:30: Freeplaygames. Nachdem die Kinder sich angemeldet haben, können sie über das ganze Gelände verteilte kleine Spiele spielen. Muriel und ich hatten dabei keine eigenen Spiele, sondern haben morgens jeweils die Materialien an die Coworker rausgegeben, und sind dann während der Spiele rumgegangen, um sicherzustellen, dass alles funktioniert und kleinere Probleme zu beheben (d.h. Probleme von wegen "Mein tape ist aufgebraucht", "Ich brauche bitte mehr Wolle" oder "Kann ich vielleicht wo anders spielen, hier ist es zu windig").

 

8:00: Frühstück. Ich war gemeinsam mit drei anderen Coworkern für etwa 15 Kinder verantwortlich. Da das Allerwichtigste an Winterweek die Kinder waren, war es unsere Aufgabe, sie bei den Mahlzeiten von vorne bis hinten zu bedienen (natürlich auch um zu vermeiden, dass die Kleinen den Kakao über den ganzen Tisch verschütten oder Ähnliches). Das heißt auch, dass wir erst gegessen haben, wenn all unsere Kinder glücklich waren, sodass es auch schonmal passieren konnte, dass praktisch nichts mehr für uns übrig war oder wir keine Zeit mehr hatten um ordentlich zu essen.

 

8:45: Mainsession. Hier versammeln sich alle in der Kirche. Der biblische Text (im Prinzip haben wir jeden Tag über ein oder zwei der Rüstungsteile gesprochen) wird mithilfe des Theaterstücks (was mir wirklich gut gefallen hat), Videos, Bildern und Erklärungen vermittelt, es gibt zum Thema passende Spiele und wir haben praise and worship. (Hier die Links zu zweien meiner Lieblingslieder von praise and worship: "Give me faith" ; Worth ). 

 

 

11:15: Smallgroups. Hier haben wir das gelernte nochmal vertieft und diskutiert. Ich hatte gemeinsam mit drei anderen Coworkerinnen eine Gruppe von neun Fünftklässlerinnen. Einige von ihnen kannte ich bereits aus meiner Smallgroup in IK, andere hingegen waren neu. Diese Zeit hat mir immer besonders gut gefallen, da meine Mädels echt lieb waren und sehr viele Fragen gestellt haben, sodass wir wirklich interessante Diskussionen hatten.

12:45: Mittagessen.

 

13:30: Movietime. In dieser Zeit können die Kinder in der Kirche einen Film anschauen oder im Kiosk einkaufen. Da mir vorher bewusst war, dass ich den Film spätestens ab Mittwoch nicht mehr ohne Einschlafen schaffen würde, war meine Aufgabe während dieser Zeit immer, die Kinder die draußen gespielt haben, zu beaufsichtigen.

 

14:15: Big Games. Eine Art Geländespiele, bei denen die Kinder in sechs großen Teams gegeneinander angetreten sind. Die Jüngsten (5-6-jährigen) haben während dieser Zeit immer Mittagsschlaf gemacht. Da mein craft relativ aufwendig vorzubereiten war, habe ich bei den Big Games nie mitgemacht, sondern während dieser Zeit immer Wachs geschmolzen.

 

16:00: Mainsession. Zuerst haben wir immer das Afternoonplay angeschaut, das vor Allem der Unterhaltung dienen sollte (ich habe es bis auf Montag allerdings nie gesehen, da ich es nicht besonders mochte und dann immer noch irgendwelche Listen sortiert oder kopiert habe). Anschließend hatten wir nochmal praise and worship.

 

16:45: Crafts. Mein craft waren die "Rainbow-candles". Das heißt, wir haben Kerzen gegossen und die Kerzengläser dekoriert. Da es ein relativ beliebtes craft war, war meine Gruppe jeden Tag voll, sodass ich immer acht Kinder verschiedenen Alters (Grade 0 bis Grade 6) hatte. Auch wenn es recht anstrengend war, mochte ich mein craft wirklich gerne und es war immer wieder schön zu sehen, wie begeistert die Kinder waren, wenn wir ihnen am Ende versichert haben, dass sie die Kerzen auch wirklich anzünden können.

18:00: Die Kinder wurden abgeholt oder mit dem Transport nach Hause gebracht. Nachdem wir alle Kinder unserer Craftgruppe mit möglichst allem, was sie morgens mitgebracht haben, ihren Eltern übergeben hatten, sind wir unsere Räume aufräumen gegangen (je nach Müdigkeitslevel mehr oder weniger ordentlich ;-) ).

 

19:00: Abendessen für die Coworker. Hier haben wir auch immer über unsere Postkarten bekommen (wir hatten ein eigenes Postsystem, wo wir uns alle gegenseitig schreiben konnten. Die Kinder haben ihre Karten immer während der smallgroups bekommen und wir abends). Nach einem langen Tag haben mich die Postkarten von den Kindern oder auch von befreundeten Coworkern immer wieder glücklich gemacht und ich werde sie auf jeden Fall aufheben :-)

 

19:45: Meeting. Hier haben wir nochmal kurz den vergangenen und den folgenden Tag besprochen.

 

20:30: Offiziell waren wir etwa um diese Uhrzeit fertig. All diejenigen, die im Theaterstück gespielt haben (wovon ich aufgrund meines nicht ganz so ausgeprägten schauspielerischen Talents zum Glück nicht betroffen war), haben jetzt noch für den nächsten Tag geprobt. Ich habe meist noch die Materialien für die Freeplaygames am nächsten Tag kontrolliert oder wieder sortiert, Postkarten geschrieben, Muffins für eines der Spiele gebacken oder mich unterhalten.

 

Schlafen gegangen bin ich dann meist so gegen halb eins...da das natürlich nicht besonders viel Schlaf war, war ich ab Donnerstag so müde, dass ich während der Mainsessions immer entweder auf dem Boden saß oder - wenn auch das nicht mehr geholfen hat- mich hingestellt habe, um nicht einzuschlafen.

 

Von Montag bis Samstag sind alle Tage etwa so verlaufen. Sonntag hatten wir dann einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst und haben noch aufgeräumt.

 

Auch wenn es wirklich anstrengend war (während der Woche habe zumindest ich es aufgrund des ganzen Adrenalins noch ohne Kaffee, Engergydrink oder Schlafen während der Mainsessions geschafft, aber jetzt sind wir alle ziemlich müde und viele auch krank), hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Es hat sehr viel Spaß gemacht und sowohl ich als auch die Kinder haben glaube ich sehr viel aus der Woche mitgenommen. Außerdem haben wir ziemlich viel Zeit mit dem Coworkerteam verbracht, sodass ich neue oder engere Freundschaften mit Menschen geschlossen habe, die ich zwar eigentlich schon das ganze Jahr kannte, mit denen ich aber vorher noch nie wirklich gesprochen hatte.

Das alles macht es natürlich noch schwerer, alle in fünf Wochen zurückzulassen, sodass in den letzten Meetings Samstagabend und Sonntag schon ziemlich viele Tränen geflossen sind.

 

 

Andererseits bin ich aber auch froh, dass Winterweek erst jetzt war, da ich die ganze Arbeit zu Beginn des Jahres - ohne bereits Freunde zu haben und ohne genau zu wissen, wofür ich es tue - vermutlich nicht durchgehalten hätte.

 

Danke an alle, die den ganzen Bericht bis zum Ende durchgehalten haben ;-)

Ganz egal wie viel ich noch darüber schreiben würde, ich denke letzendlich kann man Winterweek nicht erklären, man muss es erlebt haben...

Trotzdem hoffe ich, dass Ihr es Euch jetzt zumindest etwas besser vorstellen könnt und vielleicht versteht, weshalb ich in den letzten Wochen nie Zeit hatte ;-)

 

Ganz viele liebe Grüße, ich freue mich trotz allem auch, Euch wiederzusehen,

Johanna

1 Kommentare

Ferien, Urlaub,...

Diesen Bericht hatte ich schon vor Winterweek angefangen, habe es dann aber doch nicht mehr geschafft, ihn zuende zu schreiben. Deswegen gibt es jetzt einfach zwei Berichte auf einmal ;-)

 

Anfang April hatten wir also zwei Wochen Osterferien. Während diesen Wochen hatten wir zwar nicht offiziell Urlaub, es gab allerdings auch nicht besonders viel zu tun. Von daher haben wir Dinge getan wie Booklets korrigieren, den Container aufräumen,... Außerdem habe ich Shana an manchen Tagen beim Holiday Club geholfen. Das Thema war in diesen Ferien "Minions", sodass wir diese gebacken, gemalt, gebastelt und Minionspiele gemacht haben.

Nach Ostern hatten wir dann auch nochmal richtig Urlaub. Zusammen mit Lena und Muriel war ich auf der Panoramaroute und im Krügernationalpark. Da der Urlaub jetzt doch schon etwas länger her ist, gibt es anstelle eines ausführlichen Berichtes jetzt einfach mal ein paar Fotos ;-)

Nachdem dann noch meine Familie übers Wochenende da war, sind wir direkt nochmal in den Urlaub auf's Young Adults camp gefahren. Dieses fand über ein langes Wochenende vom 27.04. bis zum 01.05. in Kailager (wo wir auch schon für die Jugendfreizeit im Dezember waren) statt. Wir waren insgesamt nur 16 Leute, was echt schön war. Morgens und Abends hatten wir jeweils eine gemeinsame Andacht und gekocht wurde in Teams, sodass man jeweils mit etwa vier Leuten für einen Tag verantwortlich war. Davon abgesehen haben wir die meiste Zeit am Strand verbracht. Obwohl es zu dem Zeitpunkt schon langsam Winter geworden ist, war es zum Glück trotzdem noch warm genug um schwimmen zu gehen. Insgesamt war das Young Adults camp sehr entspannt und es war schön, ein paar Tage lang einfach mal nichts zu tun, bevor die Arbeit wieder richtig losging.

Die Arbeit ging dann im großen und ganzen so weiter wie bisher (über alles, was noch dazukam, werde ich im nächsten Eintrag berichten). 

IK hat mir immernoch sehr gut gefallen, ich habe meine Mädchen weiterhin als smallgroup behalten dürfen und hatte diesen Term ein foodcraft als Freeplaygame (was zwar mehr Arbeit war, mir aber definitiv auch mehr Spaß gemacht hat als die Schatzsuche und "Reise nach Jerusalem").

Youth hat sich diesen Term etwas verändert, da der Youthpastor gewechselt hat. Kgomotso gibt uns mehr Möglichkeiten, das Programm mitzubestimmen, als es bei Sihle der Fall war. Das gefällt mir zwar einerseits gut, bedeutet aber andererseits natürlich auch viel mehr Arbeit, wovon wir gerade im letzten Term eigentlich schon mehr als genug hatten. Außerdem mussten wir unsere smallgroup einige Male neu aufteilen, da wir zeitweise sehr viele Achtklässlerinnen hatten und uns auch nicht immer über die Aufteilung einigen konnten, was ich sehr schade fand, da ich mich gern an eine Gruppe gewöhnt und sie besser kennengelernt hätte. Von daher kann ich noch nicht so genau sagen, welche Art, youth zu leiten, mir besser gefallen hat.

 

Da Lena und ich noch zusätzliche Spenden von unseren Gemeinden in Deutschland bekommen haben, hatten wir außerdem die Möglichkeit, an den Wochenenden Ausflüge mit den Neema Lalela Kindern zu unternehmen. So waren wir bereits mit den Mädchen im Kino und sind mit allen gemeinsam Eislaufen gegangen. Auch wenn viele von ihnen noch nie  zuvor Eislaufen waren, haben sie es recht schnell gelernt und wir hatten viel Spaß. Da die meisten von ihnen ja auch hier auf dem Gelände zur Schule gehen, freuen sie sich immer, mal rauszukommen und etwas besonderes zu unternehmen. Und für uns war es natürlich auch eine schöne Möglichkeit, eine noch engere Bindung zu den Kindern aufzubauen.

Ansonsten ist es hier mittlerweile jetzt wirklich Winter. Tagsüber werden es teilweise zwar immernoch 20 Grad, aber nachts ist es ziemlich kalt. Und da viele Häuser praktisch nicht isoliert sind, schlafe ich momentan immer mit zwei Decken und Schlafsack. Dann lässt es sich aber gut aushalten ;-)

 

Viele liebe Grüße nach Deutschland,

Johanna

0 Kommentare

Wie die Zeit vergeht...

Jetzt bin ich bereits über sieben Monate hier und Freitag haben für uns auch die Schulferien angefangen, sodass Term 1 für dieses Jahr schon wieder vorbei ist. Mittlerweile habe ich mich so sehr an das Leben "auf der anderen Seite der Welt" gewöhnt, dass ich auch nicht mehr so viel Spannendes zu berichten habe, weshalb wohl auch meine Blogeinträge immer seltener werden - tut mir Leid.

 

Für Lena und mich ging es Anfang Februar für eine Woche auf die Manzini-Farm, wo unser Zwischenseminar stattfand. Im Gespräch mit den anderen Freiwilligen durften wir wieder einmal feststellen, wie privilegiert wir in unserem Projekt leben und wie viel wir vergleichsweise haben und machen können. Im Gegensatz zu einigen anderen fehlt es bei uns nicht an Materialien um mit den Kindern zu spielen oder zu basteln und wir haben momentan auch genügend Wasser (in den letzten Wochen hat es hier recht viel geregnet) und fast immer Strom. Außerdem wachsen die meisten Kinder bei uns relativ behütet auf und es fällt sehr wohl auf, wenn ein Kind z.B. mehrere Tage hintereinander unentschuldigt in der Schule fehlt. Nach den Projektberichten der anderen habe ich mich daher noch umso mehr gefreut, nach fünf Tagen -endlich- wieder nach Hause zu kommen :-)

 

Auch wenn wir hier in Johannesburg vergleichsweise westlich leben, gibt es natürlich trotzdem einige Unterschiede zu Deutschland. An manche Dinge habe ich mich sehr gut gewöhnen können, wie z.B. die Tatsache, dass alles etwas langsamer und entspannter ist. So wartet man im Supermarkt eben einfach mal etwas länger an der Kasse, wenn irgendetwas nicht funktioniert oder sich noch jemand mit der Kassiererin unterhält. Und auch mit gelegentlich nicht funktionierendem Internet oder Strom lässt es sich eigentlich ganz gut leben (was natürlich nicht heißt, dass man sich in der jeweiligen Situation nicht ordentlich darüber aufregen kann ;-)), wohingegen ich mir gar nicht vorstellen mag, was in Deutschland los wäre, wenn man sich überlegen würde, einfach mal für die nächsten paar Stunden den Strom abzustellen...

Andere Dinge, die hier nicht möglich sind, werde ich dahingegen später in Deutschland vermutlich erstmal umso mehr zu schätzen wissen, wie z.B. einfach allein durch die Stadt laufen zu können ohne überlegen zu müssen, ob man noch gefahrlos ein paar Straßen weiter gehen kann.

 

Abgesehen von der Pause durch das Zwischenseminar hat sich unsere Arbeit in diesem Term eigentlich "ganz normal" fortgesetzt. Ab Februar hatten wir nach umfangreichen Vorbereitungen wieder IK und Youth, was mir immernoch sehr viel Spaß macht. Mittlerweile macht es mir auch nichts mehr aus, mich bei IK vor 300 Leute hinzustellen und auf Englisch irgendwas zu erklären, sodass ich mir ganz spontan überlegen kann, was ich sage und nicht wie am Anfang über jedes Wort vorher nachdenken muss.

Auch meine Homework-Kinder habe ich mit der Zeit lieben gelernt, trotz der Tatsache, dass sie mir manchmal sämtliche Nerven gekostet haben. Zusätzlich zu vier recht pflegeleichten Kindern hatte ich diesen Term fünf relativ junge Kinder, die sich teilweise nur schlecht konzentrieren konnten. Sobald ich mich dann mit einem Kind beschäftigt habe, haben die anderen angefangen zu weinen, an meinen Haaren zu ziehen oder absichtlich alles falsch zu machen. Und wenn ich mal ein paar Minuten nicht hingeschaut habe, saßen nachher dann plötzlich nur noch halb so viele Kinder an meinem Tisch. Während ich mich am Anfang noch darüber aufgeregt habe und sie unter den Tischen gesucht habe, hoffe ich mittlerweile meist nur noch, dass sie möglichst bald von selbst wieder zurückkommen ;-) Besonders spaßig ist es auch dann, wenn die Kinder anfangen, sich in ihren - mir leider unverständlichen - Muttersprachen gegenseitig zu beschimpfen und anschließend von mir verlangen den jeweils anderen für das Benutzen von Schimpfwörtern zu bestrafen...wenn ich mir gar nicht mehr anders zu helfen weiß, fange ich dann einfach an, mit ihnen Deutsch zu sprechen - dies löst zwar nicht unbedingt das eigentliche Problem, trägt aber immerhin zur Belustigung aller bei ;-) Trotz allem mache ich doch sehr gern mit "meinen" Kindern Hausaufgaben und vermisse sie jetzt schon, obwohl die Ferien ja gerade erst begonnen haben.

 

Unsere Wochenenden haben wir in der letzten Zeit meist ganz entspannt mit Marktbesuchen oder Wasserschlachten mit den Kindern verbracht (auch wenn es mittlerweile schon Herbst ist, sind es immernoch bis zu 30 Grad).

 

Ach ja, nachdem Lisa Ende Februar nach vier Monaten wieder nach Deutschland zurückgegangen ist, habe ich nochmal eine neue Mitbewohnerin bekommen - Anna studiert Lehramt und macht jetzt für drei Monate ein Praktikum in Riverbank. Zudem ist noch Mikael als weiterer Freiwilliger dazugekommen, sodass wir jetzt zu sechst sind (bzw. in unserer eigentlichen Arbeit zu fünft, da Anna ja in der Schule ist).

 

Ansonsten ist noch alles mehr oder weniger beim Alten, nur die Zeit vergeht gefühlt immer schneller und es ist schon über die Hälfte unseres Jahres vergangen, sodass wir uns immer öfter mit dem Gedanken, nach Deutschland zurückzukehren, beschäftigen.

 

Aber noch bin ich ja hier, also viele Grüße aus dem weiterhin warmen und sonnigen Südafrika!

 

Johanna

Joyland devotion - praise and worship mit den Kleinen

IK - Teamversion von "Reise nach Jerusalem" und unser Anspiel

Trampolinspringen und Wasserschlacht mit den Fosterkids

2 Kommentare

Weihnachten und  Urlaub

Auch wenn Weihnachten jetzt ja schon wieder etwas her ist, gibt es doch nochmal einen kurzen Bericht. Da wir ja erst kurz vor Weihnachten vom Kailager zurückgekommen sind, waren wir am 23. Dezember dann hauptsächlich mit Waschen und Aufräumen beschäftigt (vor allem das Auspacken, Putzen und wieder Aufrollen der unzähligen (vielleicht etwa 150) Kabel, die auf dem Kailager verwendet wurden, hat sich ziemlich lang hingezogen). Am 24. gab es dann morgens noch den üblichen Stress - es musste Nachtisch vorbereitet, die Kirche aufgeräumt, noch die letzten Weihnachtskarten geschrieben und zwischendurch nochmal die Lieder für den Gottesdienst geübt werden. Nach einigen kleineren Krisen haben wir dann aber doch irgendwie alles rechtzeitig geschafft. Wir waren dann sowohl im englischen als auch abends noch im deutschen Gottesdienst, die beide sehr schön waren. Und auch die Weihnachtslieder sind wohl auch überall die gleichen (natürlich abgesehen von der Sprache ;-) ). Anschließend waren wir dann bei Volkers, der Familie unseres Pfarrers, zum Essen eingeladen, wo wir gemeinsam mit ihnen, der Familie unsere Kinderpastorin und Romi, einer Freundin aus der Gemeinde, gefeiert haben. Zu diesem Anlass gab es sogar richtiges Körnerbrot, verschiedene Käsesorten und Salami (auch wenn ich diese immernochnicht mag ;-) ), was zumindest uns Freiwillige glücklich gemacht hat, da wir das normalerweise nicht haben. Obwohl ich bei ungefähr 25 Grad nicht wirklich in Weihnachtsstimmung war, war es für mich trotzdem ein sehr schöner Tag (wobei die meisten Menschen hier erst am 25. Dezember wirklich Weihnachten feiern).

 

Am 25. Dezember sind wir dann direkt in den Urlaub geflogen. Zuerst ging es nach Kapstadt, wo ich gemeinsam mit Lena, Muriel und Lisa war. Anschließend bin ich dann noch mit Lena und Muriel einen Teil der Gardenroute bis East London gefahren, während Lisa weiterhin in Kapstadt geblieben ist. 

Da ich jetzt doch ein wenig schreibfaul bin und der Internetempfang momentan recht vielversprechend aussieht, gibt es davon jetzt einfach mal ein paar mehr Bilder.

 

Kapstadt 

 

 

 

Imizamo Yethu - ein Township von Kapstadt

 

 

 

Der Tafelberg - wir waren hochmotiviert ihn hochzuwandern anstatt die Seilbahn zu nehmen (das haben wir dann auf dem Rückweg allerdings doch getan), was sich als ziemlich anstrengend herausstellte. Aber auch wenn ich zwischendurch lieber den Rest meines Lebens auf dem Berg verbringen als weiterlaufen wollte, war es doch sehr schön, als wir oben angekommen waren.

 

 

 

Sonnenuntergang auf dem Lions Head

 

 

 

Am Kap der Guten Hoffnung

 

 

 

Auf der Gardenroute

 

 

 

Insgesamt waren wir zwei Wochen im Urlaub. Am 8. Januar war dann bei uns der erste Gottesdienst des Jahres und seitdem fängt nach und nach alles wieder an. Nachdem wir am 9.01. ein großes Meeting mit allen, die hier arbeiten (das heißt Pfarrer, Lehrer, Kindergärtner, Gärtner, Fahrer, Putzhilfen, unser Koch, die Sekretärin, ...) hatten, haben am 10. Januar Riverbank und Joyland wieder geöffnet. Während wir am Anfang im Homework-Centre mit unseren neuen Stiften und "wunderschönen" grünen Hemden (übersehen tut uns immerhin niemand mehr...) hochmotiviert waren, weiß ich mittlerweile meine Kinder vom letzten Jahr sehr zu schätzen. Denn auch wenn sie manchmal ziemlichen Unsinn veranstaltet haben, haben sie meine Geduld doch deutlich weniger herausgefordert als die vier Erstklässler die ich im Moment habe. Während der eine leider immer noch nicht das Konzept von Hausaufgaben verstanden hat und somit Tag für Tag all seine Bücher in der Schule lässt, durfte ich mit zwei anderen letzten Donnerstag drei Sätze abschreiben. Und nein, sie können noch nicht wirklich schreiben und lesen - nach zwei Stunden Buchstabe für Buchstabe mitsamt eventuell vorhandenen Ober- oder Unterlängen diktieren, war ich über jedes fertige Wort froh und meine Katzen sahen auch nicht mehr wirklich lebendig aus (ich glaube, ich habe damals mit Häusern schreiben gelernt; hier tun sie es mit Katzen, wo die Buchstaben dann entweder im Kopf, Bauch oder Schwanz sind...jedesmal wenn jemand einen Buchstaben gar nicht hinbekommen hat, hatte ich die Ehre ihn mitsamt der Katze vorzumalen).

 

Hier noch ein paar Fotos aus unserem momentanen Alltag ;-)

 

 

Ganz liebe Grüße,

Johanna

2 Kommentare

Déjà Vu

Déjà Vu war das Thema unseres Kailagers vor Weihnachten. Das Jugendcamp ging vom 16. - 22. Dezember, hat für uns aber natürlich schon viel früher angefangen. Bereits Anfang November haben wir begonnen in regelmäßigen sonntäglichen Meetings das Programm zu planen und Samstags in etwa fünfstündigen Proben die Worshipsongs zu üben (die anfänglichen Vorgaben dabei sämtliche der ungefähr 20 Lieder auswendig spielen zu können haben wir alle ziemlich schnell über den Haufen geworfen ;-) ). Als schließlich alles vorbereitet und zusammengepackt war, konnte es für uns am 14. Dezember dann morgens um acht Uhr auch losgehen (nachdem wir erstmal noch eine Stunde mit dem Bus vor der Kirche standen, waren dann auch alle da und es ging wirklich los :-) ). Nach ungefähr zehn Stunden in unserem Joyland-Bus (normalerweise wird er als Schul- bzw. Kindergartenbus genutzt) mit praktisch nicht vorhandener Klimaanlage kamen wir dann genau passend zum Abendessen beim Kailager an. Dies ist bei Port Edward direkt an der Küste (so direkt, dass man vom Zeltplatz aus das Meer sehen und hören konnte).

Da die Jugendlichen ja erst Freitags angekommen sind, bestanden die ersten zwei Tage für uns hauptsächlich aus Aufbauen, Putzen, Soundcheck und Schwimmen (wobei Schwimmen angesichts der Wellen eher als "Ich passe auf, dass ich noch stehen kann und versuche dann so wenig Wasser wie möglich zu schlucken" zu verstehen ist ;-) ). Als dann die etwa 90 Jugendlichen kamen, war in unserem eigentlich recht großen Zelt plötzlich doch nicht mehr so viel Platz, dafür aber umso mehr Chaos und Spaß. Lena und ich haben uns ein Zelt mit sieben Mädchen aus der achten und zehnten Klasse geteilt und hatten die Zehntklässlerinnen auch in unserer Smallgroup.

Hier mal ein typischer Ablauf eines Kailagertages:

 

~ Zu früh: Aufstehen (während die Mädchen zu Beginn der Woche noch hochmotiviert um halb  vier

  aufgestanden sind um duschen gehen zu können (bei vier Duschen für über 50 Leute kann die

  Schlange dort schonmal etwas länger sein) mussten wir gegen Ende auch um sechs Uhr noch einige

  Überredungskunst anwenden um sie zum Aufstehen zu bewegen)

~6:30: Coworkermeeting (hier wurde alles besprochen, was den Tag über so passiert

~7:00: Stille Zeit (Jeder darf sich einer Gruppe seiner Wahl anschließen und somit eine kurze Andacht

  z.B. durch Musikhören, Malen oder beim Spazierengehen am Strand machen)

~8:00: Frühstück (die Band und das Technikteam "durften" beim Frühstück und Abendessen immer als 

  erstes und seeehr schnell essen)

~Bandpractice (hier haben wir die Lieder für die erste Mainsession geübt - auch wenn es viel Üben

  und (zu) schnelles Essen bedeutet, habe ich sehr  gern in der Band gespielt und mich im Laufe der

  Woche immer mehr mit meinem Keyboard angefreundet)

~Worship, Mainsession, Smallgroups (In der Mainsession wurde immer eine zum Thema "Déjà vu"

  passende Predigt gehalten, über die dann nachher in den Smallgroups nochmal gesprochen wurde. 

  Lena und ich hatten dabei die Smallgroup der Zehntklässlerinnen.)

~Beachtime (Zeit um an den Strand zu gehen, Brett- oder Sportspiele zu spielen, zu schlafen,...)

~12:30: Mittagessen

~nochmal Beachtime

~16:00: Big Games (Geländespiele, bei denen die Jugendlichen in Gruppen verschiedene Aufgaben 

  erledigen müssen; bei mir haben sie im Laufe der Woche z.B. eine Wanne mithilfe kleinerer Gefäße 

  mit Meerwasser gefüllt oder beim Nachtspiel Knicklichter am Strand abgegeben)

~18:00: Abendessen

~Bandpractice

~Worship und Mainsession (Abends hatten wir z.B. einen Filmabend oder "Church on Fire")

~22:00: Hot Chocolate und Licht aus 

 

Insgesamt war das Kailager für mich eine sehr schöne Zeit. Es war zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, da ich noch nie auf einer so großen Freizeit war und es etwas schade fand, dass ich nicht die Chance hatte, mit jedem zu sprechen, aber ich habe sehr viele nette Menschen kennenlernen dürfen und durch das Meer hat es sich fast wie Urlaub angefühlt.

 

Über alles, was sonst noch so passiert ist, werde ich demnächst nochmal berichten (dann auch mit Bildern ;-) ).

Viele liebe Grüße,

Johanna

 

  

 

1 Kommentare

Talentshow, Joyland  Concert; ...

Unser letzter IK für dieses Jahr war wie wohl jedes Jahr eine Talentshow. Nachdem die Kinder in den Wochen vorher bereits einer Jury ihr Talent vorstellen und sich so um einen Platz in der Show bewerben konnten, war dann am 25. November endlich der große Tag gekommen. Passend zu diesem Anlass hat es dann Freitagmittag mal wieder so sehr gewittert, dass der Strom ausgefallen ist. Nachdem wir die Spiele zu Beginn dann noch ohne Licht, Musik usw. gespielt haben, ist dann passend zu Beginn der eigentlichen Talentshow der Strom zurückgekommen, sodass alle Kinder ihre Darbietungen wie einstudiert vorstellen konnten. Diese reichten von selbstgeschriebenen Gedichten über Lieder und Tänze bis hin zu mitgebrachtem Kuchen. Gewonnen hat am Ende eine Zweitklässlerin, die zu einem IK-Song Ballett getanzt hat. Insgesamt war es wirklich schön zu sehen, wie viel Mühe sich die Kinder gegeben haben. Da es der letzte IK für dieses Jahr war, haben wir uns für die Smallgroups besonders Mühe gegeben und vorher noch fleißig für "unsere" Mädchen Muffins gebacken und Karten geschrieben. Dadurch, dass ich eine Gruppe von Viertklässlerinnen habe, musste ich mich aber zum Glück nur über die Sommerferien von meinen Mädels verabschieden und sie nicht komplett gehen lassen wie es bei den Sechstklässlern der Fall war.

 

In der Woche darauf war dann noch das Joyland concert. Dabei wurden die Vorschulkinder in die Schule verabschiedet (die Verabschiedung war auf jeden Fall deutlich feierlicher als unsere Entlassung beim Abitur ;-) ), und jede Gruppe hat noch ein oder mehrere Lieder aufgeführt. Diese haben wir dann die Woche vorher mit den Kindern geübt, was echt Spaß gemacht. Und auch wenn bei der Aufführung natürlich nicht alles perfekt geklappt hat, war es sehr süß, den Kindern zuzuschauen.

 

Da ein paar Tage später dann auch die Schulkinder Ferien bekommen haben, hatten wir in der letzten Woche echt viel Freizeit und haben noch einiges fürs Kailager - unsere Jugendfreizeit, die am Freitag beginnt - vorbereitet. Außerdem hatten wir auch endlich mal Zeit um mit den Fosterkids Plätzchen zu backen und shoppen zu gehen ;-) Zudem waren wir am Wochenende noch im Lionspark, wo wir sowohl durch Gehege mit Löwen, Antilopen und Giraffen fahren als auch Babylöwen streicheln konnten (Fotos dazu gibt es beim nächsten Mal).

 

Morgen früh werden wir uns schon auf den Weg zum Kailager machen um noch ein bisschen was aufzubauen bevor die Jugendlichen kommen. Da wir erst am 23. Dezember zurückkommen und nach Weihnachten direkt in den Urlaub fahren werden, wird dies wahrscheinlich mein letzter Blogeintrag für dieses Jahr. Von daher wünsche ich Euch allen schonmal frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Liebe Grüße,

Johanna

1 Kommentare

...

Mittlerweile habe ich mich hier schon gut eingelebt und mich an meine Aufgaben gewöhnt, weshalb wohl auch meine Blogeinträge seltener werden. Jetzt ist es aber doch mal wieder Zeit ein bisschen zu berichten ;-)

Vor zwei Wochen, am 30. Oktober, haben wir hier Thanksgiving gefeiert. Zu diesem Anlass gab es dann einen "Connect Sunday", das heißt, es waren unter der Wochen nicht die normalen Jugendgruppen sondern ein großer Gottesdienst für alle gemeinsam am Sonntag. Der Sonntag hat für uns morgens um sieben mit dem Vorbereiten der Kirche angefangen (nachdem wir uns über die Uhrzeit einig waren, was aufgrund der Zeitumstellung in Deutschland und unserer sich teilweise automatisch umstellenden Handys nicht so leicht war ;-)). Im Gottesdienst waren dann sämtliche Kinder und Jugendlichen wie auch die Mitglieder der deutschen Gemeinde sowie natürlich die "ganz normale" englischsprachige Gemeinde. Daher mussten dann natürlich auch sämtliche Lieder vertreten sein, sodass wir sowohl einen IK-Song mit Bewegungen für die Kinder als auch "Lobet den Herren" auf sämtlichen Sprachen als Orgelstück für die deutschen Senioren gesungen haben. Nach dem Gottesdienst war dann noch eine Art Gemeindefest, wo wir für verschiedene Spiele zuständig waren. Für die 35 Grad, die wir an dem Tag hatten, hatte ich mit "ice cube sliding" eindeutig das beste Spiel, da ich immerhin Eiswürfel hatte. Später habe ich dann noch beim Kinderschminken geholfen, wo ich mich standhaft geweigert habe, Spidermans zu schminken und stattdessen immer nur die deutlich einfacheren Löwen und Blümchen gemalt habe. Während alle anderen zwischendurch gegrillt haben, haben wir eigentlich die ganze Zeit gearbeitet, sodass ich von morgens um sieben bis kurz nach drei nichts zu essen bekommen habe außer einem Löffel Nachtisch, den mir eine von den Seniorinnen im Vorbeigehen in den Mund gesteckt hat. Von daher war es recht anstrengend, weshalb wir dann Nachmittags erstmal komplett mit allen Anziehsachen in den Pool gesprungen sind. Trotzdem war es aber ein echt schöner Tag.

 

 

Letztes Wochenende waren dann noch Hannah und Juliana, zwei Mitfreiwillige aus Potch, bei uns zu Besuch. Weil die Beiden dann natürlich auch was sehen wollten, wenn sie schonmal da sind, haben wir dann am Samstag ein wenig sightseeing gemacht. Daher waren wir wieder auf dem Neighbourgoodsmarket um erstmal was zu essen (*-*) und später noch im Carlton Center, dem höchsten Punkt von Johannesburg (wo wir dann erneut festgestellt haben, dass die Stadt nicht besonders schön ist), und im Apartheidmuseum. Das Museum war wirklich interessant, allerdings konnte ich mich am Ende nicht mehr so gut konzentrieren, weil es auch sehr viel war. Naja, dann habe ich auf jeden Fall einen Grund nochmal hinzugehen. Vermutlich habe ich an dem Tag mehr Sehenswürdigkeiten gesehen als insgesamt in den letzten drei Monaten und ich habe mich auf jeden Fall gefreut die beiden wiederzusehen.

 

Letzte Woche war das Wetter hier nicht so gut. Am Donnerstagabend hat es dann so sehr gewittert, dass mal wieder irgendetwas kaputt gegangen ist und der Strom ausgefallen ist. Wir hatten es in den letzten Wochen schon öfter, dass wir Freitagmorgen keinen Strom hatten, aber bis jetzt ist er noch jedesmal rechtzeitig vor IK zurückgekommen, was letzten Freitag leider nicht funktioniert hat. Daher konnten weder die Booklets gedruckt werden, die die Kinder normalerweise jeden Freitag bekommen, noch konnten wir wie geplant Videos oder Musik abspielen. Da ich diese Woche sowohl das Spiel erklären als auch die biblische Geschichte erzählen und die Smallgroups einzeln aufrufen musste, musste ich relativ viel reden, was dann bei über 200 Leuten ohne Mikro doch etwas anstrengend ist. Von daher war ich mir - als ich mich nach IK selbst reden gehört habe - auch echt nicht sicher ob das "Problem" jetzt meine Stimme oder meine Ohren waren ;-) (Mittlerweile hat sich aber beides wiederholt und ich bin nicht mehr heiser :-)). Am schönsten war es dann, als direkt vor dem Worship, als schon niemand mehr damit gerechnet hat, auf einmal das Licht wieder angegangen ist, sodass wir zumindest die Worshipsongs über die Lautsprecher abspielen konnten. Obwohl es vor Allem durch die fehlenden Mikros noch anstrengender war als sonst, war es doch schön zu sehen, dass trotzdem alles irgendwie funktioniert hat.

Ansonsten habe ich seit zwei Wochen eine neue Mitbewohnerin. Nachdem ich mir die ersten zwei Monate mit Lena ein Zimmer geteilt habe, haben wir dann jetzt doch nochmal getauscht und ich wohne nun mit Lisa zusammen, die hier vier Monate ein Praktikum für ihr Studium macht.

 

Davon abgesehen gibt es aber glaube ich auch nichts Neues ;-) Also (da hier alle Englisch sprechen und ich somit gar kein Afrikaans kann jetzt doch wieder auf Deutsch...) viele Grüße nach Deutschland und gegebenenfalls viel Spaß mit Eurem Schnee (den ich hier schon ein wenig vermisse)!

Johanna

1 Kommentare

Was sonst noch so passiert ist...

Hallo Ihr Lieben,

da es im Moment noch ganz entspannt ist und wir für diese Woche (noch) nicht so viel Arbeit haben, dachte ich mir, ich nutze mal die Gelegenheit, bevor es sich wieder ändert ;-)

Vor etwa zwei Wochen hatten wir eine Woche Ferien, die wir dann genutzt haben um alles mögliche vorzubereiten. Außerdem haben wir unseren Container aufgeräumt. Dort befindet sich alles, was man auch nur irgendwie brauchen könnte (oder auch nicht...) um mit den Kindern zu spielen oder zu basteln - von Kostümen über Brettspiele, Bälle, buntes Papier, Kinderschminke, Holzstücke bis hin zu Kerzen, Stickern und undefinierbaren Gegenständen. Während wir einiges schon mehrmals genutzt haben, haben wir bei anderen Dingen den Sinn und Zweck noch immer nicht verstanden (keine Ahnung, wofür jemals etwa 200 ausschließlich gelbe Wachsmalstifte oder ein undefinierbarer mit Watte gefüllter Stoffschlauch gebraucht wurden ;-) ). Insgesamt hat es etwa fünf Stunden gedauert um alles einmal auszuräumen, zu sortieren, zu beschriften und wieder einzuräumen. Obwohl unsere Motivation zwischenzeitlich wohl im negativen Bereich lag, hat es sich echt gelohnt, weil wir jetzt zumindest ungefähr wissen, wo was ist. Vorher habe ich mal eineinhalb Stunden im stickigen, dunklen (es war mal wieder Stromausfall) Container nach einem Stück schwarzem Filz gesucht, bei dem unsere Kinderpastorin sich zu 80% sicher war, es würde existieren und wenn dann vermutlich im Container sein - wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass es vielleicht doch schonmal für irgendwas anderes verwendet wurde...

Da viele von uns, die ausschließlich in der Schule oder im Kindergarten arbeiten, in den Ferien komplett frei hatten, haben einige von unseren Mitfreiwilligen die Gelegenheit genutzt um uns in Johannesburg zu besuchen. Es war sehr schön, die anderen wiederzusehen und zu hören, was sie so machen. Gleichzeitig wurde ich aber auch mit jedem von ihnen, mit dem ich gesprochen habe, glücklicher, hier zu sein und nicht an ihrer Einsatzstelle. Erstens gibt es bei uns nämlich eigentlich immer fließendes, warmes Wasser und zweitens - was für mich noch viel wichtiger ist - werden die Kinder hier sowohl in der Schule als auch im Kindergarten sehr liebevoll behandelt (was die Schule angeht, würde ich die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern auch als deutlich besser bezeichnen, als ich es aus meiner Schulzeit gewöhnt bin) und nicht geschlagen, wie es vor allem in ländlicheren Gebieten üblich zu sein scheint. Allerdings ist sowohl die Schule als auch der Kindergarten direkt bei uns auf dem Gelände und somit sehr christlich geprägt, sodass es vermutlich ohnehin anders ist als überall sonst. Außerdem haben wir hier - im Gegensatz zu einigen anderen Freiwilligen - relativ vielfältige Aufgaben, worüber ich auch echt froh bin. Denn auch wenn die kleinen Kinder wirklich süß sind, würde ich nicht ein ganzes Jahr lang jeden Tag im Kindergarten arbeiten wollen.

 

Seit die Schule wieder begonnen hat, gibt es auch im Kindergarten ein neues Programm, bei dem die einzelnen Erzieherinnen nach ihren Vorlieben etwas Besonderes machen. Da viele Leute hier zuhause einen Pool haben, aber vor allem die jüngeren Kinder meist nicht schwimmen können, geht eine von den Erzieherinnen vier Tage die Woche mit jeweils einer Gruppe schwimmen (wobei die Kinder allerdings nicht wirklich schwimmen lernen...es geht mehr darum, dass sie wieder aus dem Pool rauskommen, sollten sie mal versehentlich hineinfallen). Jeweils einer von uns ist dann mit dabei um praktisch aufzupassen, dass niemand ertrinkt. In meiner ersten Schwimmstunde ist ein Mädchen verbotenerweise ins tiefe Wasser gesprungen. Es ist zwar nichts passiert, aber alle haben gesehen, welche Panik sie hatte, sodass nachher zumindest aus dieser Gruppe niemand mehr gesprungen ist. Mittwochs ist außerdem immer ein besonderer Tag, an dem es verschiedene Stationen gibt. Da ich dafür zuständig bin, die Kinder zu bestimmten Uhrzeiten zum nächsten Ort zu bringen, habe ich zwischendurch immer wieder Zeit, um zuzuschauen oder mitzumachen :-) Meist bleibe ich dann in der "music-" oder in der "science-class". Ansonsten gibt es noch Basteln, Übungen zur Motorik und eben Schwimmen. In der music-class wird meistens geklatscht und getanzt, was wirklich lustig ist. Bei science haben wir in der ersten Woche alles mögliche in kaltem und heißem Wasser aufgelöst um zu schauen, was schneller geht (talentiert wie ich bin, bin ich dabei natürlich erstmal auf der Treppe gestolpert und habe mir das ganze -zum Glück nur noch warme - Wasser übergeschüttet ;-) ) und diese Woche Fossilien mit kleinen Plastikdinosauriern und Salzteig gemacht. Die Kinder haben echt Spaß daran und vor allem die Großen sind geradezu enttäuscht, wenn ich ihnen sage, dass sie jetzt für die nächste halbe Stunde "nur" spielen dürfen und keine besondere Station haben.

 

Ansonsten spielt das Wetter bei uns im Moment ein wenig verrückt. Während es letzte Woche fast jeden Tag geregnet hat und recht kalt war, sind es heute über 30 Grad gewesen. Zwischendurch hat es am Samstag so heftig gewittert, dass mal wieder der Strom ausgefallen ist und ich jetzt auch verstehen kann, weshalb manche Kinder Angst vor Gewittern haben.

Um mein Jahreszeitengefühl vollständig zu verwirren, ist unser Supermarkt schon seit drei Wochen weihnachtlicher geschmückt, als man es in Deutschland vermutlich jemals erleben wird (ich werde mich nie wieder darüber beschweren, wenn sie "nur" im September anfangen, Schokonikoläuse zu verkaufen ;-) ). Zu allem Überfluss haben sie dort letzte Woche auch noch "Let it snow" gespielt. Ich stand daraufhin erstmal zwei Minuten ziemlich fassungslos mitten im Supermarkt und habe mich gewundert (davon abgesehen, dass es noch "ewig" hin ist bis Weihnachten, schneit es hier etwa einmal in zwanzig Jahren und das bestimmt nicht im Sommer...).

 

Davon abgesehen ist hier aber alles gut und ich hoffe, Ihr werdet noch nicht mit Weihnachtsmusik "gequält" ;-)

Liebe Grüße,

Johanna

 

1 Kommentare

Meine ersten iks

Seit zwei Wochen hat bei uns der vierte Term des Schuljahres begonnen und somit durften auch wir nun endlich ik miterleben. Das bedeutet für uns vor allem weniger Freizeit und dafür mehr Spaß.

 

Ik - incredible kids - ist die Kindergruppe der Gemeinde, die jeden Freitag von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr stattfindet (letzten Term war kein ik, da es umstrukturiert wurde). Es ist ein wenig wie Jungschar, nur viiieeel größer und aufwendiger vorzubereiten. Die Kinder sind etwa fünf bis 13 Jahre alt, also ebenfalls im Jungscharalter. In der ersten Woche hatten wir ungefähr 240 Kinder, was selbst für ik recht viel ist.

Während es diese Woche schon etwas entspannter war, weil natürlich nicht mehr alles vom ersten mal vorbereitet werden musste und wir auch schon ungefähr wussten, was unsere Aufgaben sein würden, war die erste Woche schon recht stressig. Vor allem Freitagmorgens haben wir fast keine Zeit, sodass wir immer echt froh sind, dass wir mittags von Benji, der immer für die Kinder der Übermittagsbetreuung kocht, Hotdogs bekommen.

 

Jede Woche fängt ik mit den freeplaygames an. Dabei gibt es verschiedene Stationen, die die Kinder jeweils in ihren Jahrgangsstufen durchlaufen und jede Woche wechseln. Meine Station ist die Schatzsuche. Dafür haben wir letzte Woche etwa 350 Papierboote gefaltet (ich glaube, ich möchte nie wieder irgendein Spiel machen, welches Papierboote beinhaltet ;-) ), die ich dann jetzt jeden Freitag auf dem kompletten Gelände verstecken muss (irgendwann kann man nicht mehr von "verstecken" sprechen, da ich nach etwa 200 Booten nicht mehr zu mehr motiviert bin als sie einfach auf den Weg zu legen). Leider sind ein paar dann doch immer so gut versteckt, dass sie niemand findet, sodass ich die folgende Woche wieder neue Boote falten muss. Außer der Schatzsuche gibt es noch Schwimmen, Basteln, Fußball und Netball, eine "Chillzone" mit Filmen und Popcorn und einen Hindernisparcour.

 

Anschließend gehen dann alle in die Kirche, wo noch ein paar Spiele gemeinsam gespielt, Ankündigungen gemacht und die biblische Geschichte (im Moment geht es um Jona) erzählt / dargestellt wird.

In der darauffolgenden Smallgrouptime wird in Kleingruppen etwa eine halbe Stunde lang nochmal über die Geschichte gesprochen, gegessen, gespielt und mit den Kindern gebetet. Ich habe dabei eine Gruppe von Mädchen aus der vierten Klasse, die echt ganz lieb sind. Die letzten beiden Male waren immer sechs Mädels und auch zwei bis drei Coworker, mit denen gemeinsam ich die Gruppe leite, da.

 

Dann wird in der Kirche nochmal über den biblischen Text und Organisatorisches gesprochen, bevor wir zum Abschluss Praise & Worship haben. Dies ist für mich zugleich der anstrengendste wie auch der schönste Teil. Es wird ungefähr 40 Minuten lang gesungen (natürlich mit passenden Bewegungen dazu) und bei so vielen Menschen könnt Ihr Euch vermutlich vorstellen, dass es irgendwann ziemlich heiß in der Kirche wird, wenn alle die ganze Zeit voller Leidenschaft singen und tanzen (wenn das Internet gut genug ist, versuche ich mal, Euch ein Video davon hochzuladen).

 

Ab 18 Uhr werden die Kinder dann abgeholt. Da wir alle bei Youth in der Band spielen, müssen wir meist nicht großartig aufräumen, sondern dann "nur " die nächsten Tage noch das machen, was Freitagabend niemand mehr weggeräumt hat.

Da abends dann ja noch ganz normal Youth ist, arbeiten wir Freitags praktisch von morgens um acht bis abends um 10 Uhr. Aber auch wenn man zwischendurch das Gefühl hat, man könnte unmöglich alle Vorbereitungen schaffen bis ik anfängt, ist es total schön zu sehen, wie glücklich die Kinder während ik sind, sodass sich die ganze Arbeit auf jeden Fall lohnt.

 

Was sonst noch so passiert ist, versuche ich nächste Woche mal aufzuschreiben, da ich in den letzten Wochen einfach viel zu sehr mit meinen Papierbooten und Ähnlichem beschäftigt war.

Liebe Grüße,

Johanna 

2 Kommentare

Winterweek

Winterweek war unser Ferienprogramm für Kinder vom 03. bis zum 09. Juli. Der Name für dieses Jahr war "Can't touch this", wobei es eigentlich darum ging, wie wir mit Gottes Hilfe unantastbar gegenüber den Angriffen des Teufels werden können (Epheser 6:10-18).

 

Für uns hat Winterweek aber natürlich nicht erst am 03. Juli angefangen, sondern schon deutlich früher. Also nochmal ganz von vorne...

Mitte Mai hatten wir die ersten Meetings mit allen Leitern (16 Leute) um generelle Dinge wie z.B. das Thema und den Ablauf festzulegen. Innerhalb dieser Gruppe haben wir uns dann in verschiedene Kleingruppen aufgeteilt um einzelne Teilbereiche weiter zu planen. Ich war dabei in den Teams für craft (=Basteln) und administration. 

In den folgenden Wochen habe ich also die Vor-und Nachteile unzähliger crafts diskutiert und die Favoriten dann ausprobiert (den selbstgemachten Flummi mussten wir nach etwa 15 misslungenen Versuchen in unserer Küche dann leider doch streichen, auch wenn ich diese Idee sehr leidenschaftlich verfolgt habe ;-) ). 

Bei der administration work habe ich vor allem endlos Telefonnummern in Excel-Listen abgetippt, Listen abgeglichen, nametags geschrieben und bei sämtlichen Coworkern nochmal nachgefragt, ob die Angaben, die sie auf den Listen gemacht haben, auch wirklich richtig sind. Auch wenn das meist nicht besonders spannend war, habe ich es doch gern gemacht, da man einmal nicht kreativ sein und jede Entscheidung mit anderen diskutieren musste, sodass es ein guter Ausgleich war.

 

Um Werbung für Winterweek zu machen, sind wir außerdem zwei Wochen lang in insgesamt neun verschiedene Schulen gegangen und haben den Kindern dort jeweils erklärt, was Winterweek ist und mit ihnen Lobpreis gemacht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo ja doch die meisten Schulen einen recht ähnlichen Standard haben, gibt es hier sehr große Unterschiede. Während es in einigen ziemlich teuren Privatschulen ungefähr drei Sportplätze gab und morgens noch das Blockflötenensemble gespielt hat und Preise für die Schacholympiade vergeben wurden, waren in anderen Schulen über 40 Kinder in einer Klasse und alle saßen dicht gedrängt in der Aula auf dem Boden. Gerade in den großen öffentlichen Schulen war es erschreckend zu sehen, wie unfreundlich die Lehrer mit den Kindern umgegangen sind und wie wenig sie sich dafür interessiert haben, was ihre Schüler eigentlich machen.

 

Ein paar Wochen später haben wir dann mit den Coworkermeetings Sonntagnachmittags angefangen. Hier haben alle der etwa 120 Coworker teilgenommen (eigentlich wollten wir die Anzahl auf etwa 90 Coworker begrenzen, aber natürlich haben wir es dann doch nicht übers Herz gebracht gemügend Leute auszuschließen...). In diesen Meetings ging es zum einen darum, einander kennenzulernen und zum anderen den meist jugendlichen Coworkern alles zu erklären, was wir bis dahin geplant hatten und einzelne Aktivitäten auszuprobieren. Um sicherzustellen, dass wir alle auch wirklich zuhören und unsere Meetingpaper lesen, haben wir immer Tests über das teaching des biblischen Textes von der vorherigen Woche geschrieben. Während wir im ersten Test "nur" den memory verse (Epheser 6:14-18a) auswendig aufschreiben mussten, ging es in den folgenden Wochen auch immer mehr um das Verständnis, was nicht unbedingt leicht war. Da wir mindestens 80% brauchten, um einen Test zu bestehen, mussten viele Leute immer wieder nachschreiben und auch ich habe den letzten Test nur gerade so bestanden. So sehr es mich auch teilweise gestresst hat, Sonntagmorgens noch schnell alles zu lernen und abends dann ungefähr 40 mal den selben mehr oder weniger richtigen (gegen Ende meist eher weniger) Test zu korrigieren, denke ich im Nachhinein doch, dass es gut war. So war ich immerhin gezwungen, alles nochmal ordentlich durchzugehen (was ich sonst aufgrund von Zeitdruck sicher nicht getan hätte) und es fiel mir viel leichter, während Winterweek auf die Fragen der Kinder zu antworten.

 

Je näher wir Winterweek kamen, umso größer wurde auch die Vorfreude bei uns allen, da wir uns immer besser vorstellen konnten, wie es eigentlich werden würde. 

Etwa eineinhalb Wochen vorher haben wir dann angefangen mit einer endlos langen Liste für die crafts einkaufen zu gehen. Dies war zwar nicht gerade leicht, da wir natürlich versuchen mussten, so wenig Geld wie möglich auszugeben (hat nicht gerade gut funktioniert) und ständig nochmal die für das jeweilige craft verantwortlichen Coworker anrufen mussten um zu fragen ob wir statt Herzchen- vielleicht auch Sternchensticker kaufen können oder welches Grün sie genau brauchen. Auch von den Mitarbeitern der Läden haben wir einige seltsame Blicke geerntet, wenn wir nach 34m gelbem Fleece gefragt oder um Hilfe beim Abzählen von 120 Holzstöcken gebeten haben.  Trotz allem -oder vielleicht auch gerade deswegen- hatten wir ziemlich viel Spaß und David (der als unser Fahrer mitgekommen ist) musste Tsholo und mich immer wieder mit einem "Ladies please, we don't have time and our list is still long" zur Ordnung rufen, wenn wir mal wieder über die 20 verschiedenen Farben an Glitzer in Entzücken geraten sind.

 

In der letzten Woche vor Winterweek war dann prep-week. Hier sind jeden Tag einige der Coworker, die nicht mehr in die Schule oder zur Arbeit mussten, gekommen um auszuschneiden, zusammenzukleben, Kisten für die einzelnen Spiele zu packen, Requisiten zu basteln, nametags Korrektur zu lesen, die Theaterstücke zu proben,... Auch wenn wir zwischenzeitlich vor lauter Arbeit fast verzweifelt sind und ich irgendwann freiwillig zwei Stunden lang bei Angelika im Büro saß und nametags geschrieben habe um nur nichts mehr ausschneiden zu müssen, hat dann doch irgendwie alles funktioniert.

Am Wochenende vorher hatten wir dann von Freitag bis Sonntag jeden Tag noch ein Meeting mit allen Coworkern. Hier haben wir dann auch endlich unsere smallgroups erfahren (ich durfte zum Glück meine smallgroup, die ich auch in IK hatte, behalten), sodass wir auch unsere Räume dekorieren konnten.

 

Sonntagabend ist dann während der Theaterprobe noch ein Kabel kaputt gegangen, sodass unser ganzes Soundsystem und sämtliche Scheinwerfer und Beamer komplett ausgegangen sind. Natürlich haben wir alle erstmal ziemlich Panik geschoben, aber unser technical team hat dann noch bis mitten in der Nacht alles wieder aus- und eingesteckt, sodass es dann zum Glück doch wieder funktioniert hat. 

 

Sonntagabend mussten dann auch noch die ganzen kleinen Dinge erledigt werden, die vorher vergessen wurden oder einfach nicht früher gemacht werden konnten, da wir die genaue Anzahl der Kinder nicht vorher kannten. Somit habe ich noch bis Nachts um halb zwei mit einigen anderen unten in der Kirche die Anzahl der Kinder auf die einzelnen Smallgroupboxen geschrieben und die Coworker auf die verschiedenen Tische aufgeteilt.

 

Nach einigen kleineren Krisen und etwa zweieinhalb Stunden Schlaf, waren wir dann aber Montagmorgen pünktlich um sechs bereit für die Kinder :-) 

Da Winterweek in diesem Jahr vergleichsweise teuer war, hatten wir in den Wochen vorher relativ geringe Anmeldezahlen und haben bei unseren Outreaches in den Schulen wirklich alles versucht und in sämtlichen meetings unzählige Male für mehr Kinder gebetet. Wir haben dabei immer für 280 angemeldete Kinder gebetet, damit dann jeden Tag 250 Kinder auch wirklich kommen. Wie gesegnet die ganze Woche eigentlich war, haben wir unter anderem gemerkt, als Montagmorgen genau 251 Kinder da waren :-)

 

Hier jetzt mal ein typischer Ablauf eines Tages während Winterweek:

 

5:00: Aufstehen. Da ich momentan allein in meinem Zimmer bin, habe ich mein Zimmer während Winterweek mit Lesego, einer Freundin von hier, geteilt.

 

6:00: Die Coworker kommen an und bereiten ihre Spiele vor.

 

6:30: Freeplaygames. Nachdem die Kinder sich angemeldet haben, können sie über das ganze Gelände verteilte kleine Spiele spielen. Muriel und ich hatten dabei keine eigenen Spiele, sondern haben morgens jeweils die Materialien an die Coworker rausgegeben, und sind dann während der Spiele rumgegangen, um sicherzustellen, dass alles funktioniert und kleinere Probleme zu beheben (d.h. Probleme von wegen "Mein tape ist aufgebraucht", "Ich brauche bitte mehr Wolle" oder "Kann ich vielleicht wo anders spielen, hier ist es zu windig").

 

8:00: Frühstück. Ich war gemeinsam mit drei anderen Coworkern für etwa 15 Kinder verantwortlich. Da das Allerwichtigste an Winterweek die Kinder waren, war es unsere Aufgabe, sie bei den Mahlzeiten von vorne bis hinten zu bedienen (natürlich auch um zu vermeiden, dass die Kleinen den Kakao über den ganzen Tisch verschütten oder Ähnliches). Das heißt auch, dass wir erst gegessen haben, wenn all unsere Kinder glücklich waren, sodass es auch schonmal passieren konnte, dass praktisch nichts mehr für uns übrig war oder wir keine Zeit mehr hatten um ordentlich zu essen.

 

8:45: Mainsession. Hier versammeln sich alle in der Kirche. Der biblische Text (im Prinzip haben wir jeden Tag über ein oder zwei der Rüstungsteile gesprochen) wird mithilfe des Theaterstücks (was mir wirklich gut gefallen hat), Videos, Bildern und Erklärungen vermittelt, es gibt zum Thema passende Spiele und wir haben praise and worship. (Hier die Links zu zweien meiner Lieblingslieder von praise and worship: "Give me faith" ; Worth ). 

 

 

11:15: Smallgroups. Hier haben wir das gelernte nochmal vertieft und diskutiert. Ich hatte gemeinsam mit drei anderen Coworkerinnen eine Gruppe von neun Fünftklässlerinnen. Einige von ihnen kannte ich bereits aus meiner Smallgroup in IK, andere hingegen waren neu. Diese Zeit hat mir immer besonders gut gefallen, da meine Mädels echt lieb waren und sehr viele Fragen gestellt haben, sodass wir wirklich interessante Diskussionen hatten.

12:45: Mittagessen.

 

13:30: Movietime. In dieser Zeit können die Kinder in der Kirche einen Film anschauen oder im Kiosk einkaufen. Da mir vorher bewusst war, dass ich den Film spätestens ab Mittwoch nicht mehr ohne Einschlafen schaffen würde, war meine Aufgabe während dieser Zeit immer, die Kinder die draußen gespielt haben, zu beaufsichtigen.

 

14:15: Big Games. Eine Art Geländespiele, bei denen die Kinder in sechs großen Teams gegeneinander angetreten sind. Die Jüngsten (5-6-jährigen) haben während dieser Zeit immer Mittagsschlaf gemacht. Da mein craft relativ aufwendig vorzubereiten war, habe ich bei den Big Games nie mitgemacht, sondern während dieser Zeit immer Wachs geschmolzen.

 

16:00: Mainsession. Zuerst haben wir immer das Afternoonplay angeschaut, das vor Allem der Unterhaltung dienen sollte (ich habe es bis auf Montag allerdings nie gesehen, da ich es nicht besonders mochte und dann immer noch irgendwelche Listen sortiert oder kopiert habe). Anschließend hatten wir nochmal praise and worship.

 

16:45: Crafts. Mein craft waren die "Rainbow-candles". Das heißt, wir haben Kerzen gegossen und die Kerzengläser dekoriert. Da es ein relativ beliebtes craft war, war meine Gruppe jeden Tag voll, sodass ich immer acht Kinder verschiedenen Alters (Grade 0 bis Grade 6) hatte. Auch wenn es recht anstrengend war, mochte ich mein craft wirklich gerne und es war immer wieder schön zu sehen, wie begeistert die Kinder waren, wenn wir ihnen am Ende versichert haben, dass sie die Kerzen auch wirklich anzünden können.

18:00: Die Kinder wurden abgeholt oder mit dem Transport nach Hause gebracht. Nachdem wir alle Kinder unserer Craftgruppe mit möglichst allem, was sie morgens mitgebracht haben, ihren Eltern übergeben hatten, sind wir unsere Räume aufräumen gegangen (je nach Müdigkeitslevel mehr oder weniger ordentlich ;-) ).

 

19:00: Abendessen für die Coworker. Hier haben wir auch immer über unsere Postkarten bekommen (wir hatten ein eigenes Postsystem, wo wir uns alle gegenseitig schreiben konnten. Die Kinder haben ihre Karten immer während der smallgroups bekommen und wir abends). Nach einem langen Tag haben mich die Postkarten von den Kindern oder auch von befreundeten Coworkern immer wieder glücklich gemacht und ich werde sie auf jeden Fall aufheben :-)

 

19:45: Meeting. Hier haben wir nochmal kurz den vergangenen und den folgenden Tag besprochen.

 

20:30: Offiziell waren wir etwa um diese Uhrzeit fertig. All diejenigen, die im Theaterstück gespielt haben (wovon ich aufgrund meines nicht ganz so ausgeprägten schauspielerischen Talents zum Glück nicht betroffen war), haben jetzt noch für den nächsten Tag geprobt. Ich habe meist noch die Materialien für die Freeplaygames am nächsten Tag kontrolliert oder wieder sortiert, Postkarten geschrieben, Muffins für eines der Spiele gebacken oder mich unterhalten.

 

Schlafen gegangen bin ich dann meist so gegen halb eins...da das natürlich nicht besonders viel Schlaf war, war ich ab Donnerstag so müde, dass ich während der Mainsessions immer entweder auf dem Boden saß oder - wenn auch das nicht mehr geholfen hat- mich hingestellt habe, um nicht einzuschlafen.

 

Von Montag bis Samstag sind alle Tage etwa so verlaufen. Sonntag hatten wir dann einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst und haben noch aufgeräumt.

 

Auch wenn es wirklich anstrengend war (während der Woche habe zumindest ich es aufgrund des ganzen Adrenalins noch ohne Kaffee, Engergydrink oder Schlafen während der Mainsessions geschafft, aber jetzt sind wir alle ziemlich müde und viele auch krank), hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Es hat sehr viel Spaß gemacht und sowohl ich als auch die Kinder haben glaube ich sehr viel aus der Woche mitgenommen. Außerdem haben wir ziemlich viel Zeit mit dem Coworkerteam verbracht, sodass ich neue oder engere Freundschaften mit Menschen geschlossen habe, die ich zwar eigentlich schon das ganze Jahr kannte, mit denen ich aber vorher noch nie wirklich gesprochen hatte.

Das alles macht es natürlich noch schwerer, alle in fünf Wochen zurückzulassen, sodass in den letzten Meetings Samstagabend und Sonntag schon ziemlich viele Tränen geflossen sind.

 

 

Andererseits bin ich aber auch froh, dass Winterweek erst jetzt war, da ich die ganze Arbeit zu Beginn des Jahres - ohne bereits Freunde zu haben und ohne genau zu wissen, wofür ich es tue - vermutlich nicht durchgehalten hätte.

 

Danke an alle, die den ganzen Bericht bis zum Ende durchgehalten haben ;-)

Ganz egal wie viel ich noch darüber schreiben würde, ich denke letzendlich kann man Winterweek nicht erklären, man muss es erlebt haben...

Trotzdem hoffe ich, dass Ihr es Euch jetzt zumindest etwas besser vorstellen könnt und vielleicht versteht, weshalb ich in den letzten Wochen nie Zeit hatte ;-)

 

Ganz viele liebe Grüße, ich freue mich trotz allem auch, Euch wiederzusehen,

Johanna

1 Kommentare

Visum, Vorbereitungsseminar,...

Und, wie laufen deine Vorbereitungen für Südafrika so? Wem ich auf diese Frage noch immer keine zufriedenstellende Antwort geben konnte, der wird sie eventuell (hoffentlich!) hier bekommen ;)

 

Alsooo...zuerst einmal braucht man natürlich ein Visum, um überhaupt bis nach Südafrika zu kommen. Um dieses zu beantragen bin ich Anfang Mai zur südafrikanischen Botschaft nach Berlin gefahren. Im Vorfeld mussten dann natürlich schon zahlreiche Arztbesuche erledigt und alle möglichen Bescheinigungen kopiert werden. Zum Glück hatte ich eine ziemlich detaillierte Anleitung zur Beantragung des Visums vom DSJW bekommen, sodass ich zumindest halbwegs den Überblick in meinem Papierchaos behalten habe. Als ich dann mit dem Zug in Berlin und schließlich auch in der südafrikanischen Botschaft angekommen war, war es schon 10 Uhr morgens (Ihr wollt gar nicht wissen, wann ich aufgestanden bin, um so früh da zu sein ;) ) und dementsprechend voll. Dort lief alles ziemlich unbürokratisch ab (wahrscheinlich an die südafrikanische Kultur angepasst), sodass mir nur gesagt wurde "Gehen sie einfach in den Warteraum und fragen sie, wer als letztes gekommen ist, nach demjenigen sind sie dann dran". Etwa zweieinhalb Stunden später war es dann auch so weit und ich durfte meinen Stapel Papiere abgeben. Ein wenig nervös war ich schon, da vor mir relativ vielen Leuten noch irgendwelche Papiere fehlten und ich mir meiner Englischkünste in dem Moment auch nicht so sicher war, aber dann war mein Antrag zum Glück doch vollständig. Obwohl es hieß, dass die Bearbeitung sechs bis acht Wochen dauern würde, habe ich meinen Reisepass mitsamt dem Visum schon etwa zwei Wochen später zurückbekommen :)

 

Der nächste große Schritt auf dem Weg zur Ausreise war dann das Vorbereitungsseminar in Bad Honnef Ende Mai. Nachdem ich schon am Bahnhof in Bad Honnef einige andere Freiwillige getroffen hatte und wir uns gemeinsam den Berg zur Jugendherberge hinaufgequält hatten, habe ich dann auch meine Mitfreiwillige Lena kennengelernt, mit der ich das nächste Jahr zusammen wohnen und arbeiten werde. Zusätzlich zu uns Freiwilligen und den Verantwortlichen des DSJW aus Deutschland waren auch einige südafrikanische Projektleiter extra angereist, sodass wir unsere Mentoren schon kennen-

lernen konnten. Daher wurde auch ein Großteil des Seminars auf Englisch durchgeführt, woran ich mich aber erstaunlich schnell gewöhnt habe, sodass ich nach ein paar Tagen auch schon angefangen habe, deutsche Fragen reflexmäßig auf Englisch zu beantworten ;) Beim Seminar wurden uns dann zunächst mithilfe von Filmen und kurzen Präsentationen die verschiedenen Projekte vorgestellt. Ich fand es sehr spannend zu sehen, was die anderen machen werden, bin aber nach wie vor glücklich, zu meinem Projekt zugeteilt worden zu sein. Außerdem haben wir in verschiedenen Vorträgen viel über die südafrikanische Landschaft, Kultur und Geschichte erfahren, einige Sicherheitshinweise bekommen (davon waren wir alle erstmal ziemlich eingeschüchtert, sodass wir die Regeln bestimmt nicht so schnell vergessen werden) und erste Worte in Setswana und Afrikaans gelernt (für mich reichen zum Glück Englisch und ein paar Worte Afrikaans). Das ganze wurde dann durch typisch südafrikanische Lieder und Tänze immer wieder aufgelockert (ich bin den Ohrwurm des südafrikanischen Schlagers noch einige Tage lang nicht mehr losgeworden ;)). 

 

Durch das Vorbereitungsseminar ist die Vorfreude bei uns allen ziemlich gestiegen und ich kann es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht. Bis dahin werde ich aber erstmal noch fleißig für meinen Spendenförderkreis sammeln und ein bisschen Afrikaans lernen (falls meine Motivation, die durch die ganze Lernerei fürs Abi momentan noch sehr geschädigt ist, das zulässt ;) ).

 

Heute sind es noch 59 Tage bis zur Ausreise, ich bin gespannt, wie die noch so werden :)

 

Alles Liebe,

Eure Johanna